Kultur pur erlebten acht Sportsfreunde bei einer Tour ins Elsass.
Zunächst stand das Münster von Strassbourg auf dem Besichtigungsprogramm. Unsere Führerin, Frau Maechel, sprach auch das Verhältnis der Elsässer zu uns Deutschen – aus elsässischer Sicht – an, was zu einer lebhaften und offenen Aussprache führte.
Die Elsässer waren kulturell deutsch orientiert. Das sieht man auch auf alten Wegkreuzen mit deutschem Text. 1870 erfolgte dann durch den Krieg mit Preußen die große Enttäuschung, da nicht nur alte wertvolle Gebäude (Bibliothek) zerstört wurden, sondern auch das deutschfreundliche Verhältnis durch die rigorose Machtübernahme. Die hektische Bautätigkeit durch Kaiser Wilhelm I konnte die betrübte elsässische Seele nicht trösten.
Nach einer kleinen Wanderung bei Rosenwiller und netten Gesprächen mit dort arbeitenden Wengertern, besuchten wir die vornehme Frau Sainte Odile. Im katholischen Kloster hatten wir „Einzelzellen“ und im klassischen schönen Speisesaal ein typisch französisches Menü.
Am folgenden Tag erwartete uns das Highlight: Sonnenaufgang mit sich rot färbendem Klosterbau. Der Führer Michel zeigte uns Sainte Odile, die wachsam über dem Rheintal steht.
Michel ist Autor und hat diverse Bücher über den Mont Sainte Odile geschrieben. Mit eindrucksvollen Worten beschrieb er die Kraft des Berges, die schon vor 7000 Jahren die Steinzeitmenschen eine 10 km lange „Heidenmauer“ bauen ließ, um den heiligen Bezirk einzugrenzen.
Kelten, Römer, Alemannen, Franken und auch die heutige Bevölkerung suchen und verehren die Kraft des „Heiligen Berges“ des Elsass.
Nach der Stippvisite bei Kaiser Wilhelms Froschkönig – mit dem geschmiedeten Satz: „Ich habe es nicht gewollt“ – fuhren wir der Route des Vins entlang nach Riquewhir, der „schwäbischen Stadt“, in der unser Herzog Ulrich 1498 geboren wurde.
Eine interessante Weinprobe endete in einem Fachkolleg unter Wengertern. Der Winzer Jung mit seinem Weinberg Schönenberg kredenzte einen Riesling aus einer“Grand Cru“, die schon vor 400 Jahren in höchsten Tönen gelobt wurde. Seinem Credo, nur mit einem hervorragenden Rebensaft lässt sich ein hervorragender Wein erzeugen, konnte nicht widersprochen werden.
Die hochinteressante Kulturreise führte über den Schwarzwald mit Hornisgrinde-Wanderung zurück ins Bottwartal.