Klettertour in der Brenta/Dolomiten vom 2. 9. bis 5.9.

5 Bergsportler nutzten ein verlängertes Wochenende und machten mehrere anspruchsvolle Klettertouren im Wander- und Kletterparadies Brenta/Dolomiten

Am Freitag, den 02. September fuhren fünf Bergsportler nach Madonna di Campiglio bis zum Rif Valesinella (1513 m). Beim Rif. Valesinella betraten wir den Nationalpark Brenta, in dem es noch freilaufende Braunbären gibt.

Auf einem treppenähnlichen Weg stiegen wir zum Rif. Casinei (1825 m) auf. Danach wanderten wir über den „Sentiero Violi“ weiter. Auf dem letzten Wegstück überraschte uns ein Gewitter, so dass wir alle nach ca. 3 Stunden das Rif. Brentei (2182 m) durchnässt erreichten, in dem wir für die erste Nacht Quartier machten.

Auf dem Klettersteig „Sentiero Sosat“ zum Rif. Tuckett

Am  zweiten Tag, Samstag, den 03. September standen wir alle pünktlich um 7.30 Uhr vor der Hütte und brachen bei schönem Wetter auf. Zuerst stiegen wir eine gute halbe Stunde in Richtung Rif. Alimonta auf, bevor wir nach links zum Klettersteig „Sosat“ abbogen. Hier legten wir zum ersten Mal unsere Kletterausrüstung und Helme an. Gleich am Anfang stand eine kleine Leiter. Nun ging die Kraxelei los. Auf Bändern ( teilweise Kriechstellen) und meist kurzen Leitern führte unser Weg weiter. Immer wieder schweifte unser Blick auf die Bergkette und wir saugten die faszinierenden , unvergleichlichen Brenta-Bilder in uns auf. Kurz wagten wir auch einen schwindelnden Tiefblick aufs Dach der Brentei-Hütte. Wenig weiter stiegen wir über Leitern in eine tiefe Schlucht ab und auf der anderen Seite führten uns mehrere kurze Leitern wieder nach oben. Gegen Mittag erreichten wir das Rif. Tuckett

(2272 m) und machten dort eine Mittagpause.

Am Nachmittag hatten wir noch etwas vor. Vorbei an der Tuckett-Hütte führte unser Weg in Richtung Gletscher der Bocca del Tuckett. Auf dem Gletscher stiegen wir zur Scharte „Bocca del Tuckett (2642m ) auf. Hier legten wir wieder unsere Klettergurte an. Auf dem Klettersteig stiegen wir über etliche Leitern fast senkrecht nach oben auf ca. 2900 m. Oben ging es dann auf Bändern gemütlich weiter und schließlich stiegen wir über Geröllfelder in einem steilen Abstieg zur Tuckett-Hütte hinab, in der wir übernachteten.

Sentiero delle Bocchette Alte, die „Haute Route“ der Brenta

Am dritten Tag, Sonntag, 04.September stand der absolute Höhepunkt unserer Brenta-Durchquerung auf dem Programm, der „Bocchette Alte“. Das ist eine ausgeprägt hochalpine Überquerung des Cima-Brenta-Massivs mit luftigen Querungen und zahlreichen, teilweise senkrechten Leitern. Diese Tour ist laut Wanderführer nur für erfahrene Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung geeignet.

Es war zwar trocken, aber Regen war für den heutigen Tag angesagt. Zunächst führte unser Weg in Richtung „Bocca del Tuckett“. Wir stiegen wieder auf dem Gletscherfeld zur Scharte (2642 m) auf. Hier bogen wir nach rechts auf den „Sentiero Benini“. Auf gut markierten und mit Drahtseilen sowie mehreren Leitern gesicherten Pfaden stiegen wir zügig am Nordgrat des Cima Brenta (3150 m) auf. Der Klettersteig führte weiter über den „Bocca Massodi“ (2999 m) und „Bocca degli Armi“ (2951 m). Wenn sich die für die Brenta typischen, manchmal fast gespenstisch anmutenden Nebel lichteten hatten wir aus luftiger Höhe herrliche,atemberaubende Ansichten von den bizarren Felsformationen der Brenta. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir im strömenden Regen das Rif. Alimonta (2580 m), in dem wir nächtigten.

Der „Bocchetto Centrali“ – ein großartiger Klettersteig –

der traumhafte Klassiker der Brenta

Am vierten Tag, Montag, 05.September regnete es zunächst nicht mehr. Wir stiegen über den Sfulmini-Gletscher mit Steigeisen zur Scharte „ Bocca degli Armi“ (2749 m) auf. Von hier kletterten wir rechts über Leitern hoch. Unser Pfad führte uns über zahlreiche der berühmten Horizontalbänder des Bocchette Wegs. Auf einmal tauchte aus dem Nebel der „Campanile Basso“ (2874 m) auf. Da verschlug es uns fast den Atem angesichts dieses unglaublichen Turms, der da aus dem Brenta-Hauptkamm herauswächst. Über mehrere Auf – und Abstiege erreichten wir schließlich das Rif. Pedrotti

(2486 m), in dem wir Mittag machten. Da ab 2000 m Höhe Neuschnee angesagt war, machten wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg zum Rif. Brentei, in dem wir nächtigten.

Am fünften Tag stiegen wir von der Brentei zum Rif. Valesinella ab und fuhren wieder heim nach Gronau.