Besteigung der Wildspitze ( 3774 m) mit grandiosen Ausblicken auf die Ötztaler und Pitztaler Alpen
Am Sonntag, den 01. September startete ein kleine Gruppe der Abteilung Bergsport des TSV Gronau am frühen Morgen in Richtung Vent. Nach einer kurzen Rast auf dem Parkplatz Zugspitzblick fuhren wir weiter nach Vent
( 1895 m ) und parkten auf dem Parkplatz unter dem Lift. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört mit Regnen.
Dort packten wir unsere Rucksäcke und wanderten steil bergan zu den Weideflächen von Stablein (2356 m). Anschließend führte uns ein steiler Weg schräg aufwärts, dann auf Moränenschutt hinein zum Rofenbach und drüben wieder die Böschung empor, immer mit hindernislosen, schönen Ausblicken. Oberhalb von uns lag der eindrucksvolle Gletscherbruch des Rofenkarferners. Über die nun steileren Hänge stiegen wir zur Breslauer Hütte ( 2844 m ) auf, die auf einem Vorsprung thront und schon von weitem zu sehen ist.
Dort machten wir Quartier und ruhten uns für den morgigen Tag aus. Am Abend stieß unser Bergführer Andi zur Gruppe. Er sichtete unsere Ausrüstung ( Steigeisen, Klettergurt und Pickel ) und besprach die morgige Tour.
Am nächsten Morgen standen wir schon sehr früh auf. Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke und marschierten kurz vor 6.00 Uhr los. An diesem Tag war es eisig kalt und in diesen hohen Lagen hatte es ordentlich geschneit. Zunächst führte unser Weg von der Breslauer Hütte ( 2844 m ) auf einem Steig in das schuttgefüllte Mitterkar, dann in einem Bogen zum Beginn des Mitterkarferners. Ab hier stiegen wir weiter in das oberste Becken und von da aus in einer Fünferseilschaft zunächst über Schnee und Eis sehr steil empor, anschließend über einen versicherten Klettersteig unter das 3470 m hohe Mitterkarjoch. Dabei dienten uns die Eispickel im Schnee und Eis als wunderbare Steighilfe.
Auf der anderen Seite ging es kurz hinab in die oberste Mulde des Taschachferners. Hier legten wir unsere Steigeisen an. Anschließend wanderten wir immer bergwärts auf dem Gletscher im Bogen an die Südwestseite des Gipfels. Über tiefen Neuschnee und ein paar Felsen ausgesetzt stiegen wir noch einmal steil empor zum Kreuz auf dem Südgipfel der Wildspitze ( 3768 m ). Wir waren alle glücklich, dass wir unser Ziel, die Besteigung der Wildspitze, erreicht hatten. Da das Wetter sich veränderte, verweilten wir nur kurz auf dem Gipfel und machten uns dann rasch auf den Rückweg. So gegen 13.30 Uhr waren wir wieder auf der Breslauer Hütte.
Da wir praktisch über 7 Stunden ohne Pause unterwegs waren, hatte die Tour jeden von uns viel Kraft gekostet. Wir benutzten deshalb den Nachmittag zur Regeneration.
Am Dienstag hatten wir herrliches, sonniges Wetter. Wir bestiegen am frühen Morgen von der Breslauer Hütte aus das „Wilde Männle“ (3023 m), das nicht ohne Grund als Aussichtsberg bezeichnet wird. Von hier aus genossen wir die hindernislosen Fernblicke auf den Ramolkamm (bis 3549 m) hoch oder auf die Kreuzspitze mit dem Eisferner oder auf die Ostwand der 3768 m hohen Wildspitze mit den Gletscherbrüchen des Rofenkarferners. Tief beeindruckt von der Schönheit dieser Berge stiegen wir ab über Stablein (2356 m) und danach über den Panoramaweg nach Vent (1895 m). Von dort fuhren wir ohne weitere Vorkommnisse zurück nach Gronau.