Sonnige Wandertage in den Lechtaler Alpen
Die Abteilung Bergsport des TSV Gronau machte vom 19.08. – 22.08.2011 eine Hüttentour in den Lechtaler Alpen
Am Freitag , den 19. August 2011 fuhren 10 Bergsportler/innen bei schönsten Wetter mit dem Vereinsbus nach Bach/Tirol. Nachdem schnell ein Parkplatz gefunden war und alle Teilnehmer/innen ihre Wandersachen gerichtet hatten, kam auch schon das bestellte Taxi und brachte uns nach Madau, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Von hier stiegen wir in etwa 3 Stunden gemütlich zur Memminger Hütte auf. Wir richteten uns in dem zugewiesenen Lager ein und verbrachten danach bis zur Nachtruhe noch einige schöne Stunden auf der Hütte.
Am nächsten Tag, Samstag, den 20.August 2011 startete die Gruppe nach dem Frühstück frohgelaunt von der Memminger Hütte in Richtung Augsburger Hütte. Das Lachen sollte aber manchem Teilnehmer/in aber bald vergehen. Die Bergsportler/innen nahmen als Weg den Spiehlerweg, für den man ca. 6 Stunden braucht. Dies ist ein anspruchsvoller, hochalpiner Steig in den Lechtaler Alpen, Tirol, Österreich. Zunächst wanderten wir auf einfachem Steig an den Seewiesen vorbei auf die Wegscharte, 2585 m. Nach einem steilen, mit Drahtseilen gesicherten Abstieg von etwa 100 Höhenmetern ging es im Bogen nach Südwesten Richtung Mittelrücken. Von dort über Seilversicherungen über das Parseierjoch (2560 m) und weiter über die Reste des Patrolferners an die Steilschrofen der Patrolscharte. An langen, seilversicherten Passagen kletterten wir fast senkrecht über die Schrofen auf die Patrolscharte (2845 m). Nachdem alle diesen Aufstieg mit Bravour gemeistert hatten, machten wir zunächst eine Mittagpause. Danach marschierten wir auf den Gatschkopf (2945 m) und genossen von hier aus die unbeschreiblichen und unvergesslichen Ausblicke in die umgebende Bergwelt. Auch der anschließende Abstieg zur Aufgsburger Hütte erforderte unsere volle Konzentration, weil der Weg nicht ungefährlich war. Auf der Augsburger Hütte bezogen wir wieder die Bettenlager und beratschlagten dann nach dem Abendessen, wie es am dritten Tag weitergehen sollte.
Am Sonntag, den 21. August 2011 trennte sich dann die Gruppe. Die einen stiegen nach Grins ab, wurden dort von Bekannten nach Landeck gefahren. Weiter ging es dann mit dem Taxi über das Hahntenjoch nach Bach ins Lechtal. Dort bezogen sie im Hotel Alpenblick Zimmer.
Die Teilnehmer der anderen Gruppe, Arndt, Ernest, Rainer und Klaus nahmen sich den Augsburger Höhenweg vor, der die Augsburger Hütte in ca. 10 Stunden Gehzeit mit der Ansbacher Hütte verbindet. Der Augsburger Höhenweg ist ein hochalpiner Steig in Höhen bis fast 3000 m. Der Weg weist einige Passagen auf, die auch geübten Bergsteigern Probleme bereiten können oder bei ungünstigen Verhältnissen gefährlich sind.
Wir wanderten von der Augsburger Hütte direkt durch die Gasillschlucht in steilem Anstieg hinauf auf die Patrolscharte. Dort querten wir den Grinner Ferner, der inzwischen ein Minigletscher und Geröllfeld ist. Danach umwanderten wir südlich die Bocksgartenspitze und erreichten schließlich den Ostgrad des Dawinkopfes. Über den Grad kletterten wir in luftiger Höhe auf den Dawinkopf (2970 m). Dort machten wir eine kurze Pause und genossen das herrliche Alpenpanorama. Anschließend stiegen wir auf schmalen, nicht ungefährlichen Pfaden (teilweise mit Stahlseilen und Bergsteigerseilen versichert, aber auch ungesichert) , meist in den Nordflanken von Feuerkopf und Eisenspitze, ab und erreichten zunächst die Dawinscharte (2650 m), dann die Paseierscharte (2604 m) mit der Augsburger Biwakschachtel. Zwar konnten wir die Ansbacher Hütte schon von dort aus in der Ferne sehen, der Weg sollte sich aber noch lange bis zur Hütte hinziehen. Die Hitze machte uns zu schaffen und unser Wasservorrat neigte sich dem Ende zu. Nun wanderten wir durch die tobeldurchzogenen Südhänge von Griesmutte-, Schwarzloch- und Stierlochkopf zum Winterjöchl (2528 m). Ab hier erreichten wir auf gutem Steig über die Kopfscharte die Ansbacher Hütte. Wir waren glücklich, den Augsburger Höhenweg geschafft zu haben und waren zunächst ziemlich erschöpft. Nach einem hervorragenden Abendessen und einigen Drinks kehrten die Lebensgeister jedoch schnell wieder zurück.
Am Montag, den 22.August 2011 fuhr die Gruppe, die in Bach genächtigt hatte, mit der Seilbahn auf die Jöchlspitze (2200 m) und genoss dort das Panorama.
Die andere Gruppe stieg zunächst von der Ansbacher Hütte zur Samspitze (2381 m) auf. Nach einer kurzen Rast erfolgte der mehrstündige Abstieg nach Madau. Von dort kehrten wir mit dem Taxi nach Bach zurück. Am Spätnachmittag traten alle Bergsportler/innen die Heimreise an und kamen ohne besondere Vorkommnisse zu Hause an.