3-Tagestour mit Hüttenübernachtung (Jamtalhütte) 04.09. – 06.09.2002
1. Tag
Pünklich um 5.15 Uhr starteten wir in Gronau mit 8 Personen zur Fahrt auf die Bieler Höhe am Silvretta Stausee. Dort angekommen nahmen fünf Bergsportler von hier aus den Weg zur Jamtalhütte (2.165 m) über den Madlener Ferner. Kurz vor dem Gipfel der Getschner-Scharte (2.839 m) hatten sich Rainer und Michael verstiegen und wählten unfreiwillig den schwierigeren Weg über das Eis. Das ging ohne Steigeisen noch mal gut und der Abstieg zur Jamtalhütte mit dem 3-Tages-Gepäck wurde ebenfalls gut bewältigt.
Für 3 Bergsportler ging die Fahrt vom Stausee mit dem Vereinsbus weiter hinunter nach Galtür, wo sie Peter und Angelika – die dort warteten – freudig begrüßten. Von dort begann für die kleine Gruppe der lange Aufstieg durch das Jamtal hinauf zur Jamtalhütte. Da das Wetter recht wechselhaft war, zeigte sich die grandiose Bergwelt ständig in einem anderen Licht. Die Gruppe brauchte für den Aufstieg zur Hütte rund 3 1/2 Stunden und konnte gleich Quartier beziehen. Alle sind in der modernen und geräumigen Hütte in 2 Zimmern bequem untergekommen.
Als die Gruppe bei der Jamtal-Hütte ankam, die den Weg über die Getschner-Scharte genommen hatte, bot sich ein lustiges Bild. Einige hatten von der Überquerung auch durch das Eis, noch Hut, Handschuhe und Anorak an und einer – wer wohl – oh Michael – kam mit kurzen Hosen und freiem Oberkörper daher. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Logo-Bild von Bergsport fotografiert (Michael und Rainer).
Am Abend kippte das Wetter und es begann zu regnen. Klar, dass wir nach einem guten Abendessen noch einen gemütlichen Hüttenabend verbrachten.
2. Tag
Nach einem teuren, aber ausreichendem Frühstück starteten wir um 9:00 Uhr mit Ziel Kronen-Joch (2.974 m). Nach dem Regen in der Nacht lockerte es nun immer mehr auf, die Wolken verschwanden und die Sonne zeigte uns eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft. Die Gruppe wanderte dem Tal folgend hinter Rainer her, der vorneweg das Tempo und den Weg bestimmte. Als dieser Weg immer steiler und unwirklicher wurde, stellten wir anhand der Karte die falsche Richtung fest. Das Kommando war – vorwärts Kameraden, wir müssen zurück. Klar, dass darüber noch viel gelästert und gelacht wurde. Nach 3 Stunden erreichten wir den Zielpunkt, das Kronen-Joch und Arndt gab eine Runde Gipfelschnaps aus.
Das Wetter hatte sich so gut entwickelt, dass sich Michael, Arndt und Rainer entschlossen, noch ein Wegstück dran zu hängen. Nach kurzem Kartenstudium war der Abstieg zur Heidelberger Hütte (2.264 m) anvisiert worden. Der Abstieg führte über einen kleinen Ferner mit tiefen Spalten gut 700 Höhenmeter zur Hütte und nach der Stärkung mit einer zünftigen Bergsuppe ging es wieder zurück auf die Höhe des Kronen-Jochs. Die anderen bestiegen die umliegenden Gipfel, wie den Grenzeck-Kopf (3.048 m) und die Breite Krone (3.079 m) und wurden mit einem überwältigenden Rundumblick belohnt. Für Angelika, Brenda und Peter war es der erste 3.000er. Der Abstieg zurück zur Jamtal-Hütte, unserem Stammquartier, war schön und gemütlich und so konnten die herrlichen Naturschönheiten in aller Ruhe genossen werden.
Auch dieser Abend wurde in fröhlicher Runde gefeiert und mit einigen „Willys“ abgeschlossen.
3. Tag
Der von einigen vorgesehene Weg über die Tiroler Scharte zur Wiesbadener Hütte – also über die Gletscher der Silvretta – zum Silvretta-Stausee, war zu dieser Zeit ohne Steigeisen, Seil und Pickel nicht zu wagen. Wir planten deshalb um und nahmen den langen Weg zurück nach Galtür durch das Jamtal. Dort verabschiedeten wir Angelika, Peter und Helmut, die den direkten Weg nach Hause nahmen. Die anderen fuhren zum Silvretta Stausee hoch und von dort war der Weg zur Wiesbadener Hütte (2.443 m) problemlos möglich. Auf dem Weg zunächst am Stausee entlang, zeigte sich immer wieder für kurze Zeit der Kleine und der Große Piz Buin mit seinen Gletschern.
Die gute und freundliche Bewirtung auf der Wiesbadener Hütte, natürlich mit dem üblichen Kaiserschmarrn, ist erwähnenswert und nach diesem guten Mittagessen machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Stausee. Auf der Hauptstaumauer bestaunten wir noch einige wagemutige Gleitschirmflieger, die dort geschickt den Aufwind nutzten, um sich entlang der Staumauer in die Höhe zu schrauben.
Sieghard brachte uns mit dem Vereinsbus sicher und schnell wieder nach Hause, wo uns Monika, schon traditionell zu Apfelkuchen und Sachertorte erwartete. Danke Monika und die wunderschöne 3-Tages-Tour hatte wie immer so einen genüsslichen Abschluss. Mit Plänen für die nächsten Touren gingen wir gegen 23:00 Uhr zufrieden nach Hause.